Juhu, das zweite Scheißhaus auf der Internationalen Raumstation kann wieder benutzt werden. Das muß ich nachher unbedingt twittern. Außerdem kann ich endlich mal auf BILD linken. Vergeßt nicht nachzusehen, was das BILD-Girl an hat und checkt das Alter.
Nach dieser erfreulichen Meldung können wir uns wieder wichtigeren Themen zuwenden. Diese Meldung dürfte vor allem jene 2.5 Milliarden Bewohner unseres hypotechnologisch zivilisierten Planeten freuen, die weder eine eigene Toilette haben, noch eine mitbenutzen dürfen. Natürlich sollten wir uns über die Not der Astro- und Kosmonauten keinesfalls lustig machen. Die können im Orbit nicht einfach in’s Gebüsch verschwinden oder an den nächsten Bahndamm machen. Sowas dürfte in Deutschland sogar strafbar sein.
Passend erscheint mir nun eine Meldung von Gestern. Ich wähle unseren bolschewistischen Heiseverlag als erste Quelle: ‘Justizministerin Zypries verteidigt Web-Sperren’. Die Aufregung um dieses Interview, das sie WELT ONLINE gab, verstehe ich nicht. Was soll sie denn sonst tun? Vielleicht bin ich als verhinderter Fan befangen. Ich muß ihr lediglich ankreiden, daß sie “Löschen vor Sperren” als Verdienst der SPD hinstellt. Dies steht nur aufgrund der heftigen Proteste aus der Web-Community im Gesetz.
Auch wenn es besser wäre, wenn es das Zugangserschwerungsgesetz nicht gäbe, sehe ich in seiner jetzigen Form einen ersten Teilsieg der Community. Es wurde ja nicht nur erreicht, daß vor dem Sperren von Seiten versucht werden muß den Hoster um Entfernung des Inhaltes zu bitten. Es konnte verhindert werden, daß jeder der auf ein Stoppschild gerät automatisch mit Strafverfolgung rechnen muß. Das war bekanntlich eine Idee von Frau Zypries.
Der Text des Gesetzes ist die Theorie. Wie die Praxis aussehen wird, muß sich noch heraus stellen. Ich wiederhole mich, aber wenn wir plötzlich von einem Schilderwald stehen, ist etwas faul. Wo sollen die viele Kinderpornoseiten plötzlich herkommen? Dann wird der Zoff erst richtig anfangen! Doch warten wir erstmal das Roulette ab und dann geht’s zu den roten Richtern.