Der Rat der EKD überreicht in Person von Bischof Wolfgang Huber ein Papier zur sogenannten Wirtschaftskrise und der Bundestag debattiert in der letzten Sitzung vor der Sommerpause über die Achtung der Grundrechte. Wenn es nicht nur bei den Worten bliebe, könnte das einem Angst und Bange machen, denn dann hätten wir keine Probleme mehr.
Über das obige Zelluloseprodukt “Wie ein Riss in einer hohen Mauer” berichtet u.a. die Welt und die taz natürlich auch. Die Welt hält sich mehr mit der Person Hubers und dem Event auf. Die taz liefert weitere Hintergründe.
Es gibt also eine kapitalismuskritische Grundströmung in der evangelischen Kirche. Dem Kapitalismus wird plötzlich sein Wesen vorgeworfen. Neben dem grenzenlosen Gewinnstreben wird der Verlust von Verantwortung und Ethik beklagt. Wenn man das Prinzip des Profites jedoch konsequent und ohne moralische Hemmungen zu Ende denkt, dann ist Diebstahl die effektivste Art des Wirtschaftens. Null Aufwand, 100% Gewinn. Ähnlich ist es mit reinen Geldgeschäften. Das mühselige Erwirtschaften von Gewinn durch Produktion von Gütern kann man sich sparen.
In der Theorie wäre dieser moralische Mangel des Kapitalismus einfach zu beheben. Die Philosophie des Kapitalismus ist mit ihrem einen Ziel der Profitmaximierung recht simpel gestrickt. Würde man anstelle des Profites Nutzen und Qualität der Waren zur Maxime allen Handels machen, hätte man mit wenig Denkaufwand sehr viel verändert. Es soll solche “verrückten” Unternehmer gegeben haben. Leider eher im Bereich der Luxusprodukte.
Die Ökonomie würde unter diesen Vorgaben wieder zu dem werden, was sie ihrem Wortsinn nach ist. Eine Lehre vom Haushalten, die den effektiven Einsatz der Ressourcen sicherstellt. Unternehmerischer Erfolg mit zu Recht erfolgreichen weil beliebten Produkten wäre weiterhin möglich.