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Der Traum von Martin Luther King

14. Januar 2012 23:59

Pressemeldung von Occupy Wall Street New York vom 13.01.2012
Übersetzung: BrunO

Occupy Wall Street will sich den Traum zurück holen: Den Kampf von Martin Luther King für ökonomische Gerechtigkeit fortsetzen

Kurz vor seiner Ermordung hat Martin Luther King eine Kampagne gegen ökonomische Ungerechtigkeit gestartet, indem er zu einem Camp auf dem Rasen in Washington D.C. aufrief – was den heutigen Occupy-Camps überall in den USA sehr ähnelt.

© Foto: U.S. Embassy New Delhi CC: by-nd via flickr 
Am Montag, den 16. Januar, wird Occupy Wall Street die Forderung Martin Luther Kings nach ökonomischer Gerechtigkeit mit einer gewaltlosen Aktion wieder aufgreifen. Um 10:00 Uhr vormittags wird sich Occupy Wall Street zusammen mit Gewerkschaften und Angehörigen der Black Faith Gemeinschaft auf einen von Benjamin Chavis geleiteten Befreiungs-Marsch begeben, der am African Burial Ground (Friedhof) anfängt, sich durch die Straßen des Finanzviertels zum Gebäude der Federal Reserve windet und den Madison Square Garden zum Ziel hat, um sich dort rechtzeitig mit den Massen vom Spiel der New York Knicks (Basketball) zu treffen.

African Burial Ground:

Wir folgen den Spuren extremer Ungerechtigkeit bis zur Wall Street selbst. Wir starten am African Burial Ground mit einem Statement: Die Wall Street befindet sich genau da wo das Viertel war, in dem mit Sklaven gehandelt wurde, was zur Grundlage des Wohlstands unsere Nation wurde. Die tatsächliche Mauer, welche der Wall Street ihren Namen gab, wurde von versklavten Afrikanern gebaut. Genau einen Monat vor Martin Luther Kings Geburtstag erlebte die Wall Street den 300sten Jahrestag jenes Gesetzes, das New Yorks ersten Sklavenmarkt ermöglichte. Tausende Afrikaner wurden auf diesem Markt verkauft und die Wall Street strich die Gewinne ein. Während die Sklaverei abgeschafft wurde, haben Rassismus und Gewinne auf Kosten der arbeitenden Klasse immer noch Bestand.

Die Occupy-Bewegung macht die Übernahme unserer öffentlichen Plätze durch Unternehmen für jeden sichtbar, und noch aktueller die der privaten Immobilien – insbesondere in nicht weißen Vierteln, welche durch das rücksichtslose Kreditgebaren am stärksten getroffen wurden. Banken wie Bank of America, JP Morgan Chase und Goldman Sachs haben leicht verwundbare nicht weiße Communitys zu ihrer Beute gemacht. Fast doppelt so viele afro-amerikanische wie weiße Hauseigentümer haben durch die Zwangsversteigerungen ihren Besitz verloren. Deshalb haben schwarze Communitys mit drei mal höherer Wahrscheinlichkeit als Weiße kein Eigenkapital oder Schulden.

Madison Square Garden:

Wir beenden den Tag zu Ehren von Martin Luther King, indem wird die amerikanischen Arbeiter unterstützen, die von der Wall Street für den schnellen Gewinn ausgebeutet werden. “Die Profiteure der Wall Street, die sich einst an der Sklavenarbeit hier in Amerika dumm und dämlich verdient haben”, sagt Rebecca Manski von Occupy Wall Street, “machen heute ihr Plus mit in Sweatshops geoutsourcte Arbeit, Arbeit von Gefängnisinsassen und Sklavenlohn-Bedingungen in den USA. All dies geht zu Lasten der US-Arbeiter und ihrem Recht einen, fairen Lohn zum Leben zu bekommen”.

“Am Madison Square Garden”, so erklärt Michelle Crentsil von der amerikanischen Medienarbeiter-Gewerkschaft (Communications Workers of America) und von Occupy Wall Street, “werden wir zu afro- und latino-amerikanischen Arbeitern von Cablevision hinzu stoßen, die gegen James Dolan den Vorstandsvorsitzenden von Cablevision und Besitzer der Knicks protestieren – einer von den 1%, der mehr verdient, als alle Arbeiter von Cablevision zusammen und der ihr Recht behindert, sich gewerkschaftlich zu organisieren”.

Kings Vision und die Occupy-Bewegung:

“Solange es Armut auf der Welt gibt, kann ich niemals reich sein, selbst wenn ich eine Milliarde Dollar hätte”, sagte King. Tage vor seiner Ermordung erklärte er, daß die nächste Phase der Bürgerrechtsbewegung eine Kampagne der Armen sein werde – ein lauter Schrei nach Gerechtigkeit für Millionen Amerikaner in “ökonomischen Fesseln”. Er rief dazu auf, in D.C eine Stadt der Erlösung zu errichten – was den Camps von Occupy überall in unserem Land sehr ähnelt – damit hunderte und tausende arme Menschen auf die National Mall, die Rasenfläche vor dem Weißen Haus kommen, zusammen leben und sich an gewaltlosen Aktionen beteiligen, die sich gegen einen Kongreß richten, der sich nicht mit den Nöten der 99% gefaßt. Da der Kongreß weiterhin nur den Interessen der reichen Spender von der Wall Street dient, rückt der amerikanische Traum in immer weitere Ferne und ist nur für ein paar wenige, gut vernetzte Elitemitglieder der Gesellschaft erreichbar. Occupy Wall Street ist da um dort weiter zu machen, wo Martin Luther King aufhören mußte. Wie sind hier, um uns den Traum zurück zu holen.

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Erstellt: 14. Januar 2012 23:59
Geändert: 14. Januar 2012 23:59
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